Ein Bericht über die Desillusionierung der russischen Revolution
5 stars
Als Anarchist und Augenzeuge berichtet Berkman hier von der Zeit kurz nach der Russischen Revolution, die er als Ausgewiesener aus den Vereinigten Staaten selbst erlebt hat. Die anfängliche Begeisterung schlägt schnell in Resignation um. Die Revolution selbst war für viele ein Hoffnungsschimmer auf eine bessere Welt und die Beteiligung daran durch alle revolutionären politischen Lager groß.
Berkman stellt jedoch bald fest, dass gerade diese Lager, seien es Anarchisten, Marxisten oder andere, die der Parteiherrschaft und Bürokratie der Bolschewiki entgegenstehen, massiver Verfolgung ausgesetzt werden. Als Anarchist übt Berkman hier keine bürgerliche Kritik, die Enteignung von Kapital und Großgrundbesitz sieht auch er als notwendig an. Er sieht jedoch bald, dass damit nicht etwa die Freiheit und Selbstbestimmung der arbeitenden Massen eingeleitet wird, sondern Bosse und Adel durch Politkommissare ersetzt werden und dass das Handeln Cheka, mit willkürlichen Verhaftungen und Erschießungen dem zaristischen Terror in nichts nachsteht.